Hier meine Stellungnahme zu den Beratungen zu einem Friedhofswald in der Samtgemeinderatssitzung am 26.10.2017:
Die politische Entscheidung scheint getroffen worden zu sein.
Ich persönlich bin ein Befürworter eines Friedhofswaldes und hatte mich eigentlich auf diesen Tag gefreut. Leider ist diese Freude nun sehr stark eingetrübt worden und ich werde gegen diesen Beschlussvorlage stimmen.
Ich stimme gegen den Beschlussvorschlag, da das politische Verfahren meines achtens der falsche Start für einen Friedhofswald in unserer Samtgemeinde darstellt.
Politik geht anders! Es wurde hier wieder gezeigt, dass man nur etwas „durchdrücken“ möchte, ohne Kompromisse zu suchen! Ich möchte einmal für alle Beteiligten noch einmal den Werdegang darstellen.
Im Jahr 2014 wurde an die Gemeinde Sögel ein Ansinnen herangetragen einen Friedhofswald zu errichten, es wurde ein Arbeitskreis gebildet der meines Wissens mind. dreimal getagt hat.
Sehr erstaunt war ich, als Fraktionsvorsitzender im Sögeler Gemeinderat, über die Mitteilung am 8. März 2016 in der Ems-Zeitung, dass die Samtgemeinde Sögel einen Friedhofswald plant und auch schon ein Ort, nämlich das Spahner Südholz, gefunden wurde.
In einem Schreiben der Pfarreiengemeinschaft um St. Jakobus Sögel und der Kath. Kirchengemeinde Börger, wurde deutlich, dass sich die Kirchenvorstände gegen die Errichtung eines Bestattungswaldes ausgesprochen haben.
Im Verlaufe des nächsten Jahres wurde deutlich, dass das Spahner Südholz schon kartiert, verhandelt und damit entsprechend vorbereitet war und andere Standorte seitens der Samtgemeindeverwaltung von vornherein ausgeschlossen wurden.
Im März 2017 fand dann schließlich eine Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus Hüven zwischen den Vertretern der katholischen Kirche und den Ratsmitgliedern aus der Samtgemeinde statt. Zumindest in meinen Augen erzielte man den Konsens einen Standort innerhalb der Gemarkung Sögel für einen Friedhofswald zu suchen. In einer weiteren – diesmal öffentlichen – Sitzung wurde noch einmal der Wunsch nach einem Bestattungswald bekräftigt, seitens der Verwaltung wurde aber immer nur das Südholz als Standort angeführt.
Im April wurden dort zwar Bäume markiert und durchnummeriert aber die Arbeiten würden „keine Fakten“ schaffen, nach Aussage der Verwaltung.
Bei einem Besichtigungstermin im Juni wurden zwei Standorte begutachtet, wobei der alternative Standort am Loruper Weg von vornherein scheinbar ausgeschlossen wurde. Mitte August hatte die SPD Fraktion den vorliegenden Antrag eingereicht und nach Rücksprache ruhen gelassen, um einer möglichen politischen Einigung nicht zu gefährden. In der Bürgerversammlung in Spahnharrenstätte wurde deutlich, wie tief die Gräben bereits gezogen waren.
Dies ist Politik mit der Brechstange, gegen den Willen der katholischen Kirche, die immerhin einen Großteil der Bestattungen durchführen wird und Teile der Bevölkerung in Spahnharrenstätte. Warum nur hat man sich auf das Südholz so versteift? Warum kann man nicht auf die verschiedenen Seiten zugehen? Traurig!
Ich bin der Meinung mit einem guten Kompromissvorschlag, wie z.B. einem Waldstück am Loruper Weg in Sögel, hätte man einen viel besseren Start des Friedhofwaldes hinbekommen! Aber scheinbar ist keiner mehr an konstruktiven Lösungen interessiert!
Grafik: soegel.de – Samtgemeinde Sögel