Ich bin gerne Lehrer! Es ärgert mich momentan maßlos, dass auch in meinem Bundesland Niedersachsen von einer Partei eine Webseite installiert werden soll, wo LehrerInnen gemeldet werden können, die das sogenannte Neutralitätsgebot vermeintlich verletzen. Als Politiklehrer bin ich nach dem Beutelsbacher Konsenses sogar dazu verpflichtet, eine „sachliche Auseinandersetzung mit den in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit vertretenen Positionen“ im Unterricht zu ermöglichen. Gleichzeitig muss ich und bin ich immer bestrebt, andere Positionen im Unterricht zuzulassen. Verletzen Positionen hingegen unsere demokratischen Grundwerte, so müssen wir als LehrerInnen darauf hinweisen. Dazu gehören Forderungen, wie Einsatz von Schusswaffen gegen Geflüchtete an der Grenze, die Bezeichnung vom Holocaust-Mahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ oder die Relativierung der Ermordung von sechs Millionen Juden und Jüdinnen sowie 50 Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg als „Vogelschiss der Geschichte“. Ich werde auch weiterhin in meinem Unterricht unsere freiheitlich-demokratischen Grundordnung achten und die Vielfalt an politischen Meinungen zulassen. Allerdings lasse ich mich nicht von einer Meldeplattform einschüchtern, im Gegenteil! #sorsmc #noafd